Was aus den ersten Spenden wurde

Ein riesengroßes Dankeschön an all die großartigen Menschen, die bisher auf Patricias und meiner Spenden-Seite, oder an uns privat gespendet haben!!! Weniger als 48 Stunden, nachdem wir sie online gestellt hatten, war schon so viel Geld auf dem Spendenkonto, dass wir genug hatten, um alle Kinder nach Fun City einzuladen. Aber auch danach wurde noch fleißig weitergespendet, sodass wir ein zweites riesengroßes Projekt angehen konnten:

 

Vorletztes Wochenende haben wir begonnen, das gesamte Gebäude der Nursery zu renovieren. Im Klassenraum der Älteren, wo vorher nur ein sandiger, löchriger Steinboden war, gibt es jetzt einen richtigen, gefliesten Fußboden! Das Dach haben wir neu lackieren lassen, um es witterungsfester zu machen und ganz Faraja hat von außen und innen einen neuen Anstrich bekommen.

Mir hat es total viel Spaß gemacht, alle Wände von alten Postern zu befreien, sie mit Gips zu verputzen und danach neue, strahlende Farben aufzutragen und alle Lehrer und auch die Kinder waren begeistert!

Fast jeder aus der Nachbarschaft hat mit angepackt, groß und klein und kaum jemand wollte Gehalt für die Arbeit an unserem Projekt haben, weil es alle klasse fanden, den Kindern eine Freude zu machen. Selbst der Fliesenleger und die Maler haben sich mit kleinen Aufwandsentschädigungen begnügt, da sie alle Freunde von Kaponda sind, oder selbst ihre Kinder in Faraja haben.

Gestern war die Abschlussfeier unserer ältesten 22 Schüler, die ab Januar in die Grundschule gehen werden. Es war ein wirklich schöner Tag! Die Kinder haben sich sehr lange hierauf vorbereitet, Tänze und Lieder einstudiert und eine der Ältesten hat sogar eine Rede gehalten. Alle hatten viel Spaß, die Eltern hatten allen Grund, stolz auf ihren Nachwuchs zu sein und am Ende gab es jede Menge Torte!

In den ganzen 500g-Briefen, die ich bisher von so vielen verschiedenen Leuten bekommen habe, waren unter Anderem Bleistifte, Buntstifte, Radiergummis, Lineale, Spitzer, Aufkleber und A5-Schreibhefte. Wir haben noch Süßigkeiten und ein paar Spielfiguren gekauft und schon konnten wir tolle Weihnachtsgeschenke für die nun schon 70 Kinder packen und alle Absolventen haben ein Schulanfangs-Päckchen bekommen.

Außerdem haben wir von den Spendengeldern 100€ für die Graduation beigesteuert und damit die Miete für die Halle, die Musikanlage, sowie die Tische und Stühle gezahlt, sodass der Eintritt für die Eltern zwar der Gleiche wie immer war, aber es wohl erstmals genügend Essen für alle gab und noch dazu sehr gutes. Zu guter letzt haben wir noch 12 Matratzen gekauft, auf denen die Kinder ab Januar ihren Mittagsschlaf halten werden.

Das alles haben Patricia und ich in unserer Rede an die Eltern und Kinder angekündigt, die wir übrigens auf Swahili gehalten haben! Leider hatte ganz Tansania gestern über viele Stunden hinweg keinen Strom und der Generator, den wir für die Feier hatten, ist natürlich genau dann ausgefallen, als wir unsere Rede gehalten haben, sodass wir für die zweite Hälfte kein Mikrofon mehr hatten – aber Spontaneität ist für uns mittlerweile kein Problem mehr ;)

 

Die Eltern waren jedenfalls begeistert von all diesen tollen Weihnachtsgeschenken und haben laut applaudiert!

All die Dankbarkeit und Freude in den Augen unserer Schützlinge und ihrer Familien hat uns total beflügelt. Es macht so viel Spaß, den Kindern etwas Gutes zu tun und ihr Leben hier ein klein wenig schöner zu machen. Jetzt, wo wir gesehen haben, wie viel wir mit der Unterstützung unserer Freunde und Verwandten in Deutschland alles in so kurzer Zeit erreichen können, wagen Patricia und ich uns sogar noch an größere Projekte im nächsten Jahr heran. Kaponda hat vor einigen Wochen einen heimlichen Wunsch mit uns geteilt: nachdem ich die Krankenhauskosten für Joseph – einen meiner Schüler, er ist gerade einmal fünf und hatte eine Brandverletzung dritten Grades, mit der er in die Schule gekommen ist – übernommen hatte, hat er uns gefragt, ob wir es für möglich halten, den Kindern eine Krankenversicherung zu ermöglichen.

Seit diesem Jahr gibt es in Tansania eine gesetzliche Krankenkasse, aber kaum jemand weiß davon und sowohl die Registrierung dafür, als auch die Finanzierung sind wohl ziemlich kompliziert. Im Januar wollen wir uns mit ihm gemeinsam zu einigen Behörden aufmachen, um uns näher zu informieren und dann sind wir einmal mehr auf Spenden angewiesen, um dieses wirklich riesige Projekt realisieren zu können.

Es gibt noch so viele andere Ecken, wo wir gerne anpacken und helfen würden! Faraja braucht dringend eine neue Küche, die Toiletten müssen renoviert werden,… Es fehlt an allen Enden, aber dank unserer bisherigen Investitionen in die Renovierung und die Matratzen, können wir Faraja nächstes Jahr wahrscheinlich als offizielle Einrichtung registrieren lassen, womit dem Projekt einige Unterstützung durch die Regierung zustehen würde.

 

 

Hier passiert momentan so viel; ich hätte nie gedacht, dass ich mit meiner Arbeit hier tatsächlich so viel bewegen könnte! Es ist ein großartiges Gefühl und ich bin allen unendlich dankbar, die mir dabei helfen!

Eine schöne Vorweihnachtszeit und bis bald :D