Der Weg nach Tansania

Nach dem Abschied von meiner Familie am Flughafen in Leipzig wurde ich am Sicherheitscheck komplett durchleuchtet. Nicht nur mein Gepäck wurde genauestens inspiziert, sogar meine Klamotten wurden auf Sprengstoff untersucht. Ich schien doch recht gefährlich zu wirken. Von da an war alles ganz entspannt und im Flieger gab es sogar leckeres Mittagessen. In Istanbul musste ich umsteigen und erst mal drei Stunden warten, bis Patricia - meine Mitfreiwillige aus Deutschland - landete und dann noch eine weitere Stunde, bis unser Flug abging. Auch in den darauffolgenden siebeneinhalb Stunden in der Luft gab es eine gute Verpflegung und sogar das Bordprogramm, bestehend aus Filmen, Musik, Spielen und Serien, damit niemandem langweilig wird.

Nachts halb drei wurden wir gleich bei der Landung mit der verwirrenden tansanischen Bürokratie konfrontiert. Jeder Beamte gab uns eine andere Auskunft, bis wir schließlich beim Zoll unser Einreisevisum und einen zusätzlichen Einreisebogen mit Angaben zu Person und Unterkunft vorlegen mussten. Danach wurde unser Gepäck erneut durchleuchtet und erst dann durften wir den Flughafen verlassen. Vor der Tür warteten schon viele Leute mit Schildern, aber auf keinem standen unsere Namen, also setzten wir uns mit all unserem Gepäck auf den Boden und warteten...

Als anderthalb Stunden später immernoch niemand da war, riefen wir auf dem Notfalltelefon des ICJA in Deutschland an, weil wir von unseren Kontaktpersonen vor Ort weder Anschrift noch die richtige Telefonnummer hatten. Leider konnte uns auch da niemand weiterhelfen, sodass unsere letzte Hoffnung die ehemaligen Freiwilligen waren. Glücklicherweise konnte uns tatsächlich jemand nachts halb fünf die Nummer von Hassan geben - dem Mann, der uns abholen sollte. Um sieben hatte das Warten dann ein Ende und nachdem wir etwa zwanzig Taxifahrern mehrmals erklärt hatten, warum wir nicht bei ihnen mitfahren wollen, konnten wir endlich in unsere Unterkunft und uns nach über 24 Stunden in unsere Schlafsäcke kuscheln.