Mit Liebe aus Deutschland

-

Für die Kinder in Tansania

In zwei Tagen sind bereits acht Monate meines Freiwilligendienstes um! Die Zeit vergeht wie im Flug und obwohl ich schon so lange weg bin, hat man mich in Deutschland nicht vergessen – wahrscheinlich auch Dank dieses Blogs. Immer wieder erreichen mich Nachrichten via Mail, WhatsApp, Skype, Facebook und ganz traditionell in Briefen und Päckchen, in denen sich Familienangehörige und Freunde erkundigen, wie es mir geht, was ich hier so mache und ob mein Aufenthalt hier meinen Vorstellungen entspricht.

 

Seit Oktober erreichen mich allerdings nicht mehr nur liebe Worte, denn zwei Freunde meiner Familie haben eine großartige Spendenaktion ins Leben gerufen, indem sie begonnen haben, mir 500g-Briefe – gefüllt mit Schulmaterialien, Süßigkeiten, Spielsachen, Bastelmaterial und vielerlei anderen nützlichen Dingen – an die Postadresse von United Planet zu schicken und anderen davon zu erzählen. So kam es, dass diese Idee durch eine Bekannte in Berlin in einen größeren Freundeskreis weitergetragen wurde und immer mehr Leute vom Päckchen-pack-Fieber angesteckt wurden. Bis heute sind insgesamt 85 Päckchen und Pakete bei mir angekommen von über 40 verschiedenen Leuten aus allen Ecken Deutschlands! Für uns ist es wahnsinnig schön, zu sehen, wie viele Menschen in unserer Heimat Anteilnahme zeigen und sowohl unser Engagement im Projekt mit ihren lieben Worten belohnen, als auch Verbundenheit zu den Kindern im Slum Tandale zum Ausdruck bringen. Wie gerne würde ich alle Spender einmal einladen, damit sie das Leuchten in den Augen der Kinder sehen können, wenn wir ihnen diese tollen Geschenke überreichen und damit auch sie etwas von den freudigen Umarmungen und den strahlenden Gesichtern erleben können, mit denen uns stellvertretend für die Spender gedankt wird. Diese von Herzen kommenden Gesten sind der schönste Dank, den man sich für geleistete Arbeit vorstellen kann!

 

In unserem Zimmer in Sinza, wo Patricia und ich seit der Abreise unserer schwedischen Freundin Anfang März alleine wohnen, stehen mehrere große Kisten voller Spenden, denn die Anlässe, zu denen wir sie verteilen, sind immer wohl überlegt (z.B. Weihnachten, Ostern, die Fahrt nach Fun City, die Einführung eines neuen Konzepts für den Kunstunterricht, etc). Schließlich ist eines unserer Ziele, die Vorurteile der tansanischen Bevölkerung uns Weißen gegenüber gerade zu rücken. Wir gelten hier als die Reichen, die in Saus und Braus leben und mit Geld um sich werfen (können). Mittlerweile wissen die Meisten in unserem näheren Umfeld, dass auch wir sehr sparsam leben; einerseits, weil wir als Freiwillige nun mal kein Einkommen haben und andererseits, weil wir hier sind, um in eine neue Kultur einzutauchen und nicht im europäischen Überfluss zu schwelgen. Trotzdem ist es uns wichtig, dass die Kinder, aber auch ihre Eltern wissen, dass die Spenden nicht von uns beiden, sondern von vielen großzügigen Menschen in Deutschland kommen, die ein Zeichen der Verbundenheit mit Menschen setzen wollen, die weniger haben als sie selbst.

 

Heute waren Patricia und ich mit Kaponda über eine Stunde in ganz Tandale unterwegs und haben Ostergeschenke an Kinder in anderen Vorschulen und in den Gassen der Umgebung verteilt, nachdem unsere Kids ihre schon am letzten Mittwoch bei der feierlichen Übergabe der Krankenversicherungskarten bekommen haben. Dank einer spontanen Aktion der Bekannten aus Berlin und vieler ihrer Freundinnen hatten wir über 200 handgestrickte Püppchen in einer großen Kiste, die seit Anfang des Jahres darauf warteten, Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und für viele zum täglichen Begleiter in die Schule zu werden. Außerdem hatten wir von einer Familie neben Malheften und Arbeitsmitteln sehr viele Kuscheltiere zugesendet bekommen, die ebenfalls auf große Begeisterung stießen.

 

Seit Februar wird im Kunstunterricht nicht mehr nur mit einem Bleistift abgezeichnet,...

... sondern mit Buntstiften ein Bild nach dem anderen zum Leben erweckt!

Eine Freundin, die derzeit als Freiwillige in Spanien arbeitet, hat mir neben Schulheften 30 Kraniche für Faraja geschickt. Diese Symbole des Friedens und der Freundschaft faltet sie seit 2016 für ihr Projekt "Cranes for peace". Ihr Ziel ist es, 1000 friedenbringende Kraniche in alle Länder der Welt zu schicken. Was wir damit anstellen, erfahrt ihr im Mai, wenn wir in die zweite Phase der Renovierungen starten!!!